Habt Ihr Euch schon immer einmal gefragt, was eine 303 ist? Oder was es mit "analogem" Sound auf sich hat? Wolltet Ihr schon immer wissen, wer Ambient erfunden hat oder woran man einen Twisted Beat erkennt? Hier findet Ihr eine Menge Erklärungen und Hörbeispiele zu modernen Begriffen aus der schönen neuen Musikwelt. Alles wird kurz und bündig und ohne Ballast erklärt.
Viel Spaß beim Schmökern.
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 Der Styleguide beinhaltet folgende Begriffe:
 A-H  I-Z
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 TR/TB-303/505/606/626/707/727/808/909
Serie von analogen Rhythmusgeräten der Firma Roland aus den achtziger Jahren. Die Geräte boten einen Bassound (TB-xxx) oder ein einfaches Drumkit (TR-xxx), verbanden dies mit einem noch einfacheren Sequenzer, ein paar Einzelausgängen und einigen Drehknöpfen zur Bearbeitung von Cutoff und Resonanz. Die Klangerzeugung ist durchweg analog, erst bei der TR-909 wurden zusätzlich auch knarzige 6-Bit-Samples verwendet. Der Sound ist durchweg als ziemlich kaputt anzusehen, hat dadurch aber eine ganz eigene Charakteristik. Unverwechselbare und nahezu stilbildende Standards setzten vor allem die Versionen 808 und 909 in der Techno- und Housemusik: Praktisch alle Tracks dieser Stilrichtungen setzten auf die Drumsounds dieser Geräte.

Neuerdings ist auch die 303 wieder in, die vielen neueren Stilrichtungen abgedrehte Sounds aufdrückt. Als Beispiel wären z.B. Fatboy Slim oder The Crystal Method zu nennen, die regen Gebrauch von 303-Sounds machen (genau, das krasse Piepen und Krächzen...). Die Maschinen sind heutzutage fast beliebter als damals und entsprechend teuer, für weniger puristische Naturen gibt es inzwischen aber auch preiswerte Nachbauten (z.B. Jomox X-Base09, MAM MB-33, Novation Bass-/Drumstation etc.). Sogar Roland hat mit den Geräten MC-303/MC-505 wieder zwei kleine Groovekästchen im Angebot. Wer noch weniger Geld ausgeben möchte und sich nicht an der fehlenden haptischen Erfahrung, einen echten Knopf zu drehen, stört, findet in der absolut genialen Software "Rebirth", die eine 808 und neuerdings auch eine 909 auf dem heimischen Rechner samt 80er-Jahre-Bedienoberfläche perfekt simuliert, seine Erfüllung. Die Software kostet ca. DM 250,- und ist somit ca. 80% billiger als eines (!) der beiden emulierten Originalgeräte auf dem Gebrauchtmarkt!

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 4-to-the-floor
Gerader, uralter Rhythmus, den schon die Steinzeitmenschen für ekstatische Tänze nutzten und der auch heute noch in vielen folkloristischen Ritualen Verwendung findet. Der digitale Mensch erkennt diese Art von Rhythmus als Bum-Tschak beim Techno: Kennzeichnend ist ein gerader, dem menschlichen Herzschlag nachempfundener 4/4-Takt mit einer Bassdrum auf jedem Schlag und einem Hi-Hat- und/oder Snare-Sound auf jedem zweiten Schlag. Die Einfachheit führt dazu, das diese Beats, über Stunden genossen, jemanden wirklich zur Extase treiben können.
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 Ambient
Stil der elektronischen Musik der frühen 80er Jahre bis heute. Der Begriff "Ambient" wurde vom Urvater der ätherischen Musik, Brian Eno, erfunden. Seine "Ambient"-Serie aus den 80ern (mit dem ätherischen Standardwerk "Music For Airports") ist auch gleichzeitig eines der besten Beispiele für diese Art von Musik.

Auch wenn Ambient-Tracks meist völlig frei von Beats sind, fehlt ihnen doch keineswegs ein Rhythmus. Der Schwerpunkt liegt hier aber eher auf einem mehr oder weniger konstanten Fluß von athmosphärischen Sounds und epischen Songlängen - nicht selten bis zu 30(!) Minuten - was zum typischen "Unterwasserfeeling" führt. Ein etwas dynamischeres, doch nicht weniger typisches Beispiel für Ambient sind The Orb. Wer sich über Ambient näher informieren möchte, dem sei das Buch "Ocean Of Sound" von David Toop, erschienen bei Serpent's Tail Publishing, ans Herz gelegt. Dieses Nachschlagewerk beleuchtet die gesamte Entwicklungsgeschichte dieser Musik, die bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreicht.

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 Analog
Oberbegriff für eine Reihe objektiver, subjektiver und psychoakustischer Erscheinungen um den Sound:

Analoge Klangerzeugung
Häufig wird in modernen Tracks reger Gebrauch von sog. analogen Sounds gemacht. Diese Form der Klangsynthese existiert seit den 60er Jahren. In den 70ern erlebten analoge Synthesizer, damals noch Monstren von der Größe eines Wohnzimmerschranks, ihre erste "Kultphase". Dann gab es anfangs der 80er Jahre kleine und bezahlbare Geräte wie den Minimoog, den Oberheim XA, den Sequential Circuits Prophet und die Roland Jupiter- und Juno-Serie, der Siegeszug der analogen Synths schien kaum aufzuhalten. Bis Yamaha 1985 den den digitalen DX-7 vorstellte.

Auf einmal wollten alle nur noch "die tollen, realistischen" Digitalsounds und analoge, auf einmal "viel zu elektronische" Synthies waren über Nacht durch die 80er hindurch so cool wie Hippies oder Cordhosen. Aber ausgerechnet die dem 80er-Pop nachfolgende Techno- Bewegung konnte mit den digitalen Sounds nichts anfangen und holten die 70er-Kultkisten wieder aus der Mottenkiste. Für, wie der Name schon sagt, elektronische Musik braucht man keine anschlagdynamischen Pianos oder 1a-Orchesterstreicher. Man braucht einen einfachen, geradlinigen Sound, der sich leicht und effektvoll formen und verdrehen läßt. Typisch für diese Art von Sounds ist z.B. der Bassound der Roland TB-303, einem Gerät aus den 80er Jahren, welches heute z.B. gern in modernen Big-Beat-Tracks eingesetzt wird. Im Gegensatz zu den meisten digitalen Klängen (die meistens mehr oder weniger erfolgreich versuchen, echte Instrumente nachzubilden) können analoge Sounds - trotz ihrer wirklich absolut elektronischen Natur - sehr "organisch" klingen. Sie sind sehr leicht und wirkungsvoll modulierbar, was oft den Sound der Melodie überordnet. Wie kommt es aber nun zu diesen Vorteilen gegenüber digitalen Sounds und wie ist ein analoger Sound bzw. Synthesizer aufgebaut?

Seit den 60ern ist die Grundlage eines klassischen analogen Sounds ein analoger Synthesizer, der nach dem einfachen, linear spannungsgesteuerten Prinzip Oszillator -> Filter -> Verstärker arbeitet. Stark vereinfacht liefert der Oszillator den Grundsound, das Filter bearbeitet den Sound und der Verstärker gibt ihn aus. Näheres hierzu unter den jeweiligen Stichworten. Entscheidend hierbei sind aber die Möglichkeiten, daß aus einigen wenigen, einfachen Grundwellenformen durch Modulation eine nahezu unendliche Anzahl von Sounds zu erreichen ist. Der Spieler wird hierbei von einer oft nicht geringen Zahl von Drehknöpfen und Schaltern unterstützt, die ihm sehr einfach unmittelbare Eingriffe ins Klanggeschehen erlauben.

Moderne analoge Synthesizer verfügen meist über nicht ganz so viele Knöpfe, haben aber sehr oft mehrere Oszillatoren und Filter, sind polyphon und dank digitaler Steuerungen können alle Parameteränderungen aufgenommen und abgespeichert werden. Bei neuen, sog. Virtuell-Analogen Synthesizern wird sogar die analoge Klangerzeugung digital nachgebildet. Und das, was so ein moderner Racksynthesizer heutzutage leistet, verlangte früher nach Systemen von der Größe eines Wohnzimmerschranks. Bis diese Geräte aber wirklich genauso "analog" klingen wie ihre analogen Vorfahren, wird noch einige Zeit ins Land gehen - nicht zuletzt deswegen, weil der charakteristische Sound z.B. eines Minimoog zu einem großen Teil von den damals verwendeten Bauteilen und der Bauweise mitbestimmt wurde. Damit all diese Feinheiten auch wirklich 1:1 simuliert werden können, verwenden moderne Digitalsysteme die relativ neue Physical-Modeling-Synthese. Die steht allerdings noch ganz am Anfang, während sich das Prinzip der Analogsynthese seit mehr als 30 Jahren unverändert bewährt.


Sehr umfangreiche und detaillierte Infos über Technik, Aufbau und Benutzung analoger Synthesizer gibt es auf der Seite www.cyborgs.de. Dort gibt es auch einen Crashkurs über analoge Synths. Wer sich weiter informieren möchte, sollte dort starten.
analoge/"analog" klingende Aufnahmen
Wird eine Produktion auf einem herkömmlichen Magnetband aufgenommen (wie beim Kassetten- oder Videorecorder), spricht man von analoger Aufnahme. Hier wird das Audiosignal linear, d.h. in einem kontinuierlichen Strom auf dem Band abgelegt. Die Linearität erkennt man z.B. am Videorecorder daran, daß man nie ein absolut scharfes Standbild erhält, da auf dem Band eben keine Standbilder gespeichert sind. Analoge Bänder sind relativ unempfindlich gegen übersteuerungen und verzerren das Signal dann auch nur leicht. Das Gute daran: übersteuert werden in diesem Fall ausgerechnet jene Frequenzen der Musik, die wir eher im Magen als in den Ohren spüren.

Man nennt diese Art von Verzerrung auch Bandsättigung, und sie ist bei analogen Aufnahmen sogar meist gewollt, weil sie dem Signal etwas Schub und Wärme im unteren Bereich ("Punch") verleiht. Der Sound wirkt "analog". Digitale Systeme kennen aber keine Bandsättigung - werden sie übersteuert, gibt's nur noch Krach, da ein Signal außerhalb des maximalen Dynamikbereichs des Wandlers von diesem einfach nicht mehr wahrgenommen werden kann. Aber auch eine CD, die ja digital aufgenommen ist, kann analog klingen. Zu diesem Zweck gibt es heute eine Menge teure Peripheriegeräte und Software-Effekte, die dem digitalen Signal die Wärme und den Schub alter Analogaufnahmen wieder aufrechnen. Und das, wo die CD und Digitaltechnik doch eigentlich Bandmaschinen, Schallplatten und Röhrengeräte überflüssig machen sollten...

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 Arpeggio/Arpeggiator
Stilmittel der (elektronischen) Musik und Ausstattungsmerkmal (Arpeggiator) vieler Synthesizer. Ein modernes Arpeggio entsteht normalerweise durch Spielen eines Akkordes (mehrere Tasten gleichzeitig) auf dem Synthesizer bzw. Keyboard. Verfügt das Gerät über einen sog. Arpeggiator, "merkt" dieser sich die gespielten Töne und spielt sie in einer programmierbaren Reihenfolge hintereinander ab. So entstehen abgedrehte Effekte und krasse Tonfolgen, die von Hand sauschwer zu spielen wären bzw. die man sich erst einmal ausdenken müßte. So können auch musikalisch weniger geübte oder kreative Naturen schnell erfolgreiche Tracks produzieren - vielleicht sind Arpeggios gerade deswegen so beliebt und verbreitet.
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 Big Beat
Stil der elektronischen Musik der mittleren 90er Jahre bis heute. Grundlage des Big Beats sind verschiedene Variationen bekannter Breakbeats, die in Richtung "fett", also lauter, knalliger, mit mehr Punch, verändert wurden. Beliebte Zugabe ist dann ein analoger Bassound vom Schlage 303 o.ä., der den Groove liefert und mehr oder weniger Vocals. Big Beats sind zur Zeit sehr beliebt, und wer schon einmal Tracks von den Chemical Brothers, Fluke, Prodigy oder The Crystal Method gehört hat, weiß, was Big Beat bedeutet. Ein nahe verwandter Musikstil ist Leftfield.

  • Big Beat Sound Example:
    Primal Scream - Jailbird (Chemical Brothers Mix) RealAudio, 167k
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 Breakbeats
Stil(mittel) der (elektronischen) Musik der späten 70er Jahre bis heute. Warum schon seit den 70ern? Nun, genau da begannen Funklegenden wie James Brown, Bootsy Collins oder der Drummer Billy Cobham Songs zu schreiben, die auf Beats aufgebaut waren, die der handelsübliche Schlagzeuger zu jener Zeit eigentlich nur in kurzen Zwischenspielen, den sog. Breaks einsetzte. Viele Funkster gingen nun aber dazu über, ihren Drummer solche Breaks das ganze Lied hindurch spielen zu lassen. So entstanden etwas holpernde, aber unheimlich groovende Beats, die später in den 80ern Grundlage von vielen Rap-, Hiphop- und B.Boy-Tracks wurden.

Auch und gerade heute werden die alten Breaks aus Stücken wie James Brown's "Funky Drummer", Michael Viner's "Apache", und "The 24 Carat Black" von der gleichnamigen Band, um nur einige Standards zu nennen, für neue Tracks verwendet; sei es nun etwas schneller als Drum & Bass, Big Beat oder Jungle als Neuauflage von klassischen Breakdance-Styles oder etwas langsamer als Trip-Hop - ein Ende dieser Entwicklung ist weder zu erwarten noch abzusehen.

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 Bristol
1) Stadt in England; 2) Name für einen speziellen Drum & Bass-Stil. Man spricht auch gern vom "Bristol-Sound". Eigentlich ist dies handelsüblicher Drum & Bass, jedoch mit stark jazzigem Einfluß. Klassisch-jazzige Baßlinien paaren sich mit holprigen Breakbeats und jeglicher Art von Mundwerk, seien es nun Ragga-Shouts, ein Rap oder eine sirenende Frauenstimme. Alles in allem eine eher musikalisch-melodiöse Art von Drum & Bass.
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 Cutoff
s. Filter.
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 CV/Gate/Trigger
Um einem Synthesizer über ein Keyboard spielen zu können, muß man ihm drei Informationen geben: Daß eine Taste gedrückt ist, welche es ist und für wie lange sie gedrückt wird. Heutzutage gibt es dafür die digitale MIDI- Schnittstelle, früher löste sowas das rein elektrische CV-Interface. Genau wie VC Voltage Control heißt und Spannungssteuerung bedeutet, ist CV die Abkürzung vür Control Voltage und bezeichnet schlicht die Steuerspannung. Sie übermittelt dem Synthesizer die Tonhöhe. ähnlich der VC ist 0 Volt der niedrigste Wert und steht hier für den tiefsten Ton, 10 Volt ist der höchste Wert und steht in diesem Fall für den höchsten Ton. Das eine Taste gedrückt wurde, signalisiert die Trigger-Spannung. Sie hat einen festen Wert und wird im Augenblick des Tastenanschlags ausgelöst und gleich danach wieder abgeschaltet. Die Länge des Tastendrucks wird schließlich von der Gate-Spannung signalisiert, die aktiviert ist, solange man die Taste gedrückt hält.

Viele alte analoge Kultsynthesizer aus der Vor-Midi-Zeit verfügen über CV-Ein- und Ausgänge, und oft sind diese die einzige Möglichkeit, externe Geräte zu steuern oder dem Synthesizer "von außen" Befehle zu erteilen. Wer mit so einem Gerät trotzdem nicht auf MIDI verzichten möchte, braucht keinen teuren Nachrüstsatz - ein simples und billiges MIDI-to-CV-Interface tut's auch.

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 Digital
Wahrscheinlich DAS Wort der 90er Jahre, aber kaum einer weiß, was es wirklich bedeutet. Audiotechnisch liegt der Hauptunterschied zur linearen Analogaufnahme in der Speicherung des Signals. Es wird zwar wie beim Tonband magnetisch gespeichert - auch Festplatten sind Magnetspeicher - aber eben nicht analog-linear sondern digital-sequentiell. Das gebräuchlichste Verfahren zum Speichern und Wiedergeben digitaler Audiodaten ist die sog. PCM (Pulse Code Modulation). Was passiert dabei?

Ist das Eingangssignal analog - und das sind ALLE Signale, die NICHT aus einem Digitalausgang kommen (Gitarren, Pianos, Schlagzeug, Geräusche, unsere Stimme...) - wird es zuerst im zeitlichen Verlauf und in der Frequenz ("Höhe") gerastert (s. Abb.1). Dies bewerkstelligt ein sog. AD-Wandler. Die Spezifikation "CD-Qualität" rastert das Signal 44.100 mal in der Sekunde (44.1 kHz Samplingrate) mit 16 Bit Auflösung. Der Einfachheit halber werde ich alles an diesem Beispielstandard erklären.

Abb.1 - Wave

Warum 44,1 kHz Abtastrate?
Nach einem mathematischen Theorem, das man nicht verstehen muß, lassen sich digital Frequenzen bis zur Hälfte der Samplingrate erfassen. Diese Hälfte der Samplingrate ist die sog. Nyquest-Frequenz, welche bei "CD-Qualität" logischerweise 22,5 kHz beträgt. Alle Frequenzen darüber werden nach unten gespiegelt und shreddern dort das eigentliche Signal. Man hat zwei Möglichkeiten, das zu vermeiden:

  • Filtern: Hierbei nutzt man die Erkenntnis der Psychoakustik, daß der normale Mensch maximal bis zu einer Frequenz von etwas über 20 kHz hören kann. Man setzt vor der Aufnahme ab 20 kHz ein steilflankiges Filter ein, welches das Signal, bis es die Nyquest-Frequenz erreicht, auf null absenkt. Wenn's keine Frequenzen oberhalb 22,5 kHz mehr gibt, kann auch nichts mehr störend nach unten gespiegelt werden. Weniger radikal ist das
  • Oversampling: Hier wird das Signal mit einer vielfach höheren Abtastrate abgenommen und danach digital auf 20 kHz gefiltert. Durch die hohe Sampling-Rate verschiebt sich die Nyquest-Frequenz in einen absolut unhörbaren Bereich und läßt ohne brutal-steilflankiges filtern erst gar keine Störsignale zu.

Warum 16 Bit Auflösung?
16 Bit Auflösung bedeutet, das der größte meßbare Wert als eine 16-stellige binäre Zahl mit 16 Einsen dargestellt wird. Dies entspricht im Dezimalsystem der Zahl 65.536, also wird das Signal in 65.536 Stufen in der "Höhe" gerastert. Diese 16 Bit haben nun Einfluß auf die maximal abzubildende Frequenz und auf die maximal erreichbare Lautstärke des Signals.

Denn nicht immer liegt der abgetastete Wert des Signals auf einer ganzen Zahl zwischen 0 und 65.536. Also muß gerundet (quantisiert) werden. Das ursprüngliche Signal wird dabei leicht verfälscht. Statistisch gesehen sind diese Fehler gleichmäßig auf das gesamte Frequenzspektrum verteilt, so daß sich ihre Summe als weißes Rauschen bemerkbar macht. Unter 16 Bit Auflösung wäre die Rasterung zu grob und das Rauschen würde zunehmen - na ja, auch ein 6 Bit-Sample hat seinen (LoFi-)Charme.

Auch die maximale Lautstärke wird durch die Bitbreite bestimmt: 1 Bit schluckt 6 dB an Pegel, bei 16 Bit sind also theoretisch 100 dB drin. Wir brauchen jetzt nur noch das Rauschen (s.o.) abzuziehen und landen, je nach Gerät, bei 90 - 96 dB. Soundkarten bringen meist weniger, das liegt aber nicht an den Wandlern, sondern an den Störungen, die von Grafikkarte, Netzteil und Festplatten ausgehen. Man sollte bei digitalen Aufnahmen jedenfalls auf den richtigen Aufnahmepegel achten: Ist er zu leise, macht man aus seinem Signal anstatt einer 16 Bit-Aufnahme vielleicht unbeabsichtigt ein rauschendes 8-9 Bit-Inferno; ist der Pegel zu laut, kann der Wandler nichts mehr mit dem Signal anfangen und gibt plötzlich lautes Krachen und Knacken (digitale übersteuerung) von sich.

Schon hier dürfte klar werden, das eine größere Bitbreite, z.B. 20 oder 24 Bit und eine höhere Samplingrate das Signal genauer abbilden würde. DVDs nutzen bereits einen Audiostandard mit einer Samplingrate von 96 (!) kHz bei 24 Bit Auflösung - darüber, ob man die gesteigerte Qualität als tumber Mensch auch hört, kann man streiten, jedenfalls höre ICH Unterschiede zwischen einer Analogaufnahme und einer Aufnahme in "CD-Qualität".

P.S.: Die oben beschriebene Art von digitalen Rechenspielchen (->Rasterung) lassen sich auf jegliche Art von Digitalisierung anwenden. Immer wird etwas gerastert und die einzelnen Teile dann mit eindeutigen Nummern versehen... Remember it!

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 Disco
Musikstil der mittleren 70er Jahre bis heute, aufgebaut aus dem Soul der 60er und dem Funk der frühen 70er. Grundlage eines anständigen Discostückes ist fast immer ein durchgängiger, meist auf zwei und vier mitgeklatschter 4-to-the-floor-Rhythmus mit einer eindeutigen, ostinativen (sich wiederholenden) Bassline. Dazu gesellen sich nach Wahl funkige Wha-Wha-Gitarren, ein glockiges Fender Rhodes E-Piano und softe, melodische Streichersätze. Klasse Beispiele für das alles sind z.B. "Car Wash" von Rose Royce oder die 70er-Alben von Kool & The Gang, Earth, Wind & Fire und Michael Jackson/The Jackson Five.

Disco war wegweisend für den kompletten weiteren Verlauf der modernen Tanzmusik. Ende der siebziger, als Synthesizer und Drumcomputer für jedermann erschwinglich wurden, transformierten britische Künstler Disco zu Acid. In Chicago entstand ungefähr zur gleichen Zeit aus Disco der Chicago-Ur-House. Zusammen mit Acid war eine völlig neue Stilrichtung geboren: House, die, wie Disco 10 Jahre zuvor, sogleich um den ganzen Globus schwappte. Heutzutage erkennt man die Verwandschaft von Disco und House an den vielen 70s-Remixes, die derzeit auf dem Markt sind. Das Konzept, das dahinter steht, ist einfach: Was in den 70ern schon ein Hit war, wird's mit "modernem" Beat garantiert auch in den 90ern (s. Rose Royce!!!). Man nennt das dann "hitprove".

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 Drum & Bass
Stil der (elektronischen) Musik der frühen 90er Jahre bis heute. Drum & Bass entstand im londoner Rage Club. Anfang der 90er spielten dort die DJs Grooverider und Fabio einen Mix aus Detroit-Techno, House und Breakbeats. Dieser Style hieß damals noch Hardcore, als daraus aber dann Drum & Bass wurde, hieß Hardcore plötzlich Jungle. Alles klar?

Gearbeitet wird meistens mit Cubase oder emagic's Logic Audio und den neuesten Klangerzeugern und -Verfremdern. Rohmaterial sind Samples aller Art, von denen nach der Bearbeitung jedoch meist kaum mehr was zu erkennen ist. Als Rhythmus dienen auf ca. 150 - 180 bpm beschleunigte Breakbeats aus alten Funk- und Jazz-Klassikern; die Baßlinien sind dubgrundtief und fordern jedes Soundsystem. Heutiger Drum & Bass läßt es etwas ruhiger angehen und vermischt sich wieder mehr mit Dub. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Asian Dub Foundation, die Dub und Drum & Bass aufs Beste verbindet.

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 Dub
1) Musikstück ohne Gesang 2) Musikstil der späten 60er Jahre bis heute, dessen Wurzeln aber schon bis in die Urzeit reichen. Dub ist nichts anderes als die "moderne" Version uralter afrikanischer Tänze und Rhythmen, die zur Zeit des Sklavenhandels mit Millionen gefangener Afrikaner in die neue Welt gelangte. Wie aber kam's zum Dub?

1968 hatte der jamaikanische DJ Osborne Ruddock alias King Tubby eine einfache, aber grandiose Idee: Er drehte bei einem Song der Techniques auf 2-Spur-Tonband (damals wurde vorzugsweise in Mono aufgenommen, Multitrackrecorder waren noch kein Thema) einfach den linken Kanal - und damit die Gesangsspur - heraus und reicherte den verbleibenden Rest mit einigen Echo-Effekten an. Der Vocalist U-Roy unterlegte das ganze mit seinem Sprechgesang - dem ersten Rap der Geschichte. Mit diesem simplen Track hatte Ruddock gleich zwei für die Popmusik wegweisende Erfindungen gemacht: Den Dub und das Remix! Und seit 1968 hat sich der Charakter des Dubs kaum verändert: Zu einem Dub braucht man eigentlich nur einen Baß, etwas Drums und viele abgedrehte Effekte.

Die goldene Zeit des Jamaican Dub waren die 70er; seit den Achtzigern spielt Dub in den Dancehalls Jamaicas kaum eine Rolle mehr. Dort hört man lieber harten Ragga-Stuff und Jungle. Dafür ist der Rest der Welt seit Jahren im Dub-Fieber und es ist kein Ende abzusehen. In vielen Teilen dieser Erde hat sich eine eigene Dub-Kultur entwickelt, Dub ist Einfluß und Bestandteil fast aller neueren Musikstile und -stücke geworden. Hier ein kurzer überblick über die regionalen Besonderheiten:

  • In London tanzten Mods und Skins Ende der Sixties Ska, in den Siebzigern liebten viele Punks neben den Pistols auch Roots-Reaggae. Dann tauchte ein gewisser Adrian Sherwood in der Szene auf. Als 18jähriger gründete er das Label On-U-Sound, wo er junge britische Punks mit alten jamaikanischen Dubsters zusammenbrachte. Seine Bands und Projekte wie Dub Syndicate, African Headcharge, Strange Parcels oder Tackhead machten London zur Welt-Dub-Hauptstadt. Bands wie Zion Train, Asian Dub Foundation und Rockers HiFi sind moderne und vielschichtige Vertreter des British Dub.

  • In New York, genauer gesagt in Brooklyn, war es ein Mann namens Bill Laswell, der einen speziellen, ambientlastigen Dub-Style kreierte. Labels wie Subharmonic und WordSound zeigen, wo's in Crooklyn langgeht. Beispielhaft für den ruhigen Crooklyn-Sound kann ich z.B. die Alben "Unitone HiFi" von der gleichnamigen Band und "Certified Dope Vol.1" aus der Soundküche des Projekts Crooklyn Dub Consortium empfehlen.

  • Auch da, wo man deutsch spricht, gibt's den Dub, und das ganz besonders in meiner Heimatstadt Hamburg. Bands wie die Movin' Souls oder Jammin' Unit sorgen hierzulande für den richtigen Sound. Die richtigen Labels für deutschen Dub sind z.B. Incoming!, Pharma oder Downbeat.
    In österreichs schöner Hauptstadt Wien sorgen Tosca, die Sofa Surfers und die mittlerweile zu Weltruhm gelangten Kruder & Dorfmeister für die richtigen Vibez. Dub aus Österreich ist von hoher Qualität und Intelligenz; die zugrundeliegende Musik hat hier mindestens den gleichen Stellenwert wie die Bearbeitung, die Effekte, das "Mix".

  • In Japan schließlich bildet sich gerade erst eine größere Dub-Massive. Die Protagonisten des Japan-Dub waren und sind ohne Zweifel Audio Active, deren Alben auf dem Londoner Label On-U-Sound erscheinen. Sie pflegen eine etwas härtere Machart, wo auch schon mal hier und da eine verzerrte Gitarre zu hören ist.
Darüber hinaus ist Dub wie gesagt Haupteinfluß vieler Musikstile, darunter Drum & Bass, Jungle und Trip Hop.
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 Electronic
Stil der elektronischen Musik der frühen 80er Jahre bis heute. Als gegen Ende der 70er die ersten "bezahlbaren" (damals ab DM 10.000,-) Synthesizer auf der Markt kamen, brachen experimentierfreudige deutsche Bands wie CAN, Neu!, Tangerine Dream und - genau - Kraftwerk in eine neue musikalische Welt auf. Anstatt mit E-Gitarren und rockenden Sängern zu protzen, begannen diese Pioniere rein elektronische Musik zu machen.

Kraftwerk bauten große Teile ihres Equipments selbst, löteten sogar einen Ganzkörper-Drumcomputer zusammen, Tangerine Dream entdeckten die meditative Kraft elektronischer Klangcollagen und beeinflußten so auch Brian Eno, der kurze Zeit später den Begriff Ambient prägte, und CAN probierten allerlei Zeugs, z.B. schnippelten sie Cassetten auseinander und "loopten" kurze Stücke daraus, um sie gleich danach durch eine Reihe billiger Effektgeräte zu schicken.

In England erreichte Electronic Mitte der Achtziger mit Bands wie Depeche Mode und Produzenten wie dem Ex-Sex-Pistol Malcolm Mc Laren ihren Höhepunkt, um gleich danach von den Folgestilen Techno, Trance und später Jungle abgelöst zu werden.

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 Filter
Klangbestimmendes und -formendes Bauteil eines Synthesizers. Typischerweise der Klangerzeugung nachgeschaltet. Ein Filter dämpft oder entfernt bestimmte Frequenzbereiche aus dem anliegenden Signal, vergleichbar mit einer gestopften Trompete - durch den Stopfen wird der Klang gedämpft und verändert. Genau das gleiche macht ein Filter.

Es gibt verschiedene Filter, die je nach dem Frequenzbereich in dem sie arbeiten verschiedene, ziemlich eindeutige Namen tragen: Lowpass- oder Tiefpaßfilter lassen nur Frequenzen unterhalb ihrer Cutoff-Frequenz (dazu später mehr) passieren. Höhere Frequenzen werden herausgefiltert. Das genaue Gegenteil des Lowpass-Filters ist das Highpass- oder Hochpaß-Filter. Ein sogenannter Bandpaß-Filter läßt nur Frequenzen innerhalb eines einstellbaren Bereichs passieren, das Bandsperr- oder Notch-Filter schließlich filtert einen einstellbaren Bereich heraus und läßt nur Frequenzen ober- und unterhalb dieses Bereichs passieren.

Genau wie ein Oszillator läßt sich ein Filter nur in zwei Parametern beeinflussen, hier sind es die Cutoff-Frequenz und die Resonanz. Die Cutoff-Frequenz bestimmt einfach die Frequenz, ab der das Filter seine Arbeit (s.o.) aufnimmt. Die Resonanz, auch Q genannt, koppelt das Ausgangssignal des Filters wieder an seinen Eingang zurück. Resonanz betont die Frequenzen in der Nähe der Cutoff-Frequenz und ist ein beliebtes Mittel zur Klangformung. Bei entsprechend aufgedrehtem Regler wird das Filter bis zur Eigenschwingung übersteuert und erzeugt dann selbst einen Sinuston. Hörbar ist dieser Effekt als sattes "Schmatzen" oder "Zwitschern" bei entsprechenden Sounds.

Auch wenn es einfach erscheint (was es auch ist), lassen sich mit diesen beiden simplen Parametern wieder unendlich viele Sounds erzeugen, und der typische Sound z.B. einer Techno-Bassline wird größtenteils durch simples auf- und zudrehen ("Filtersweeps") des Cutoff- Reglers realisiert.

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 Funk
Musikstil der frühen 60er Jahre bis heute. Funk hat eine sehr traditionsreiche und bewegte Geschichte. Man muß wissen, daß es in den 50er Jahren noch keine große Auswahl an kommerziell erfolgreichen Musikstilen gab; in Amerika hörten "die Weißen" swingenden Big-Band-Jazz á la Franky Boy Sinatra, die Afro-Amerikaner liebten "ihre" Musik: Den Blues, R'n'B und Motown. Rock And Roll war gerade erst geboren. Anfang der 50er gründeten dann zwei Herren namens James Brown und Bobby Byrd die R'n'B-Combo James Brown And The Famous Flames, die noch ziemlich schnulzige Musik machten. 1954 platzte der Knoten: James Brown "gründete" mit seiner neuen Band The J.B.'s und dem Song "I'm Black And I'm Proud" den Funk. Sein alter Kumpel Bobby Byrd konvertierte wenig später ebenfalls zu diesem neuen Stil und schuf mit "I Know You Got Soul" einen ewigen Standard, der in schöner Regelmäßigkeit etwa alle 10 Jahre von jemandem gecovert wird (70er: The Jacksons; 80er: Eric B. & Rakim; 90er: ?).

James Brown und Bobby Byrd sind Protagonisten des treibenden, tiefschwarzen Funk, wie er aus der Soul-/R'n'B-Ecke stammt. Einige Jahre später kamen auch Orchesterjazzer wie Charles Kynard und Herbie Hancock auf den Funk-Geschmack. Da diese neuen Vertreter des Genres früher strictly Jazz spielten, bereicherten sie den Funk um ihre experimentell-jazzige Note. Bei Herbie Hancock wird diese Entwicklung besonders deutlich: Vom Cool Jazz kommend, wurden zuerst die Beats seiner Lieder funky. Später gründete er die Band Headhunters und wurde komplett funky. In den 70ern sprang H.H. nicht, wie viele andere (z.B. Kool & The Gang), auf den gerade anfahrenden Disco-Zug, sondern prägte mit Songs wie Chamaeleon eine "elektrischere" Variante des Funk (die später Fusion genannt wurde).

Neben James Brown und Bobby Byrd wichtigste Vertreter des schwarzen Funk sind

  • George Benson, der früher Jazzgitarrist bei Schnulzenorchestern war
  • Stevie Wonder, der seine große funky Zeit von Ende der 60er bis Ende der 70er hatte
  • Sly Stone, der mit seiner Band Sly & The Family Stone 1969 den Funk nach Woodstock und später für ein großes Publikum ins Radio brachte
  • George Clinton, der mit seinen Bands Funkadelic und später Parliament (mit Bootsy Collins, 70er Jahre) den sog. P-Funk (P für Psychedelic?) kreierte
  • Curtis Mayfield, der nach der Schnulz-Combo The Impressions ab 1970 solo weitermachte und mit Superfly, einem Soundtrack für den gleichnamigen Gangsterfilm, eine Funk-Bombe zündete
  • Kool & The Gang, von denen James Brown einmal sagte, sie seien die zweitbesten Funkster auf der Welt - nach wem wohl kann man erraten... In den 80ern haben die Jungs allerdings fast nur Müll produziert; wer sie richtig funky erleben will, erwerbe das Album "Kool & The Gang" von 1970
  • Und schließlich Earth, Wind & Fire, die es fertigbrachten, den Funk live so bombastisch zu präsentieren, wie es equivalent KISS in ihren Rock & Roll-Shows tun
Smooth Funk Sound Example: The 24-Carat Black - 24-Carat Black RealAudio, 167k
JB Funk Sound Example: James Brown - Funky Drummer RealAudio, 154k
Disco Funk Sound Example: Dennis Coffey - Scorpio RealAudio, 170k

Diese Liste ist bestimmt nicht vollständig, die Musik der genannten Künstler sollte Euch aber einen guten überblick über das Genre verschaffen.

Heute ist vieles funky, der pure Funk ist aber selten geworden; dessen goldene Zeit reichte von den 60ern bis in die späten 70er. Heute existieren eigentlich alle Formen von Funk, funky Jazz, funky R'n'B, Jazzrock, Fusion und funky Motown vermischt unter dem Sammelbegriff "Dancefloor Jazz". Interessante Veröffentlichungen mit großer stilistischer Bandbreite und vielen genannten Klassikern sind die MOJO Dancefloor Jazz-Sampler vom Hamburger MOJO-Club (Vols. 1-7, erschienen bei Motor Music).

Zusammengestellt mit freundlicher Unterstützung von Mr. Funky Aram.

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 Goa
1) indischer Bundesstaat, der seit den 60ern Fluchtpunkt für Hippies, Aussteiger und spirituelle Kiffer ist. 2) Stil der elektronischen Musik der späten 80er Jahre bis heute. Goa ist elektronische Weltmusik. Hauptbestandteil ist Trance in allen Formen und Farben, beeinflußt von indischer und orientalischer Tonalität und Melodik, aber beherrscht von kräftigen, treibenden Synthesizerklängen. Goa eignet sich gut als berauschende Tanzmusik, gegenüber Techno besitzt Goa eine starke spirituell-meditative Ausstrahlung. Das könnte erklären, warum in Technokreisen eher aufputschende Drogen wie Amphetamine zu sich genommen werden, wogegen Goa-Jünger gern Gebrauch von bewußtseinserweiternden (Halb-)Naturstoffen wie Pilzen oder LSD machen (diese Aussage soll in keiner Weise werten, verbreiteter Drogenkonsum in Kreisen der ausdauerndsten Tänzerinnen und Tänzer ist schlicht eine Tatsache).

Auch heute wird in Goa vorwiegend Goa-Trance gespielt; aber auch in Deutschland gibt es öfter Goa-Parties. Meist wird im friedlichen Rausch zu abgefahrener Schwarzlicht-Deko gefeiert. DIE deutsche Web-Adresse für Goa und Trance ist das Mushroom Magazine. Hier könnt Ihr Euch ausführlich über Goa, Parties, Platten und auch Drogen informieren. Die wildesten Parties werden hier zuerst angesagt.

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 House
Stil der elektronischen Musik der frühen 80er Jahre bis heute. House entstand parrallel in London und Chicago aus Disco und früher Electronic. In London stand man eher auf krächzende Electro-Sounds und deshalb bekam der neue Stil den Namen Acid. In Chicago entdeckte man Drumcomputer und Plattenspieler als Musikinstrumente und began, alte Disco-Scheiben zu verfremden, zu beschleunigen und mit neuen Beats zu unterlegen. Das war die Geburt von Chicago House, was ein paar Jahre später deutsche Pioniere bei der Entwicklung von Techno inspirierte.

Da in den 70ern in der Musikindustrie ein gewaltiger Globalisierungsschub einsetzte (der deutsche Produzent Frank Farian hatte in den 70ern mit Boney M. mehere No.1-Hits in den USA!), kam Acid alsbald nach Amerika und Chicago-House war in Europäischen Clubs zu hören. Die Stile vermischten sich und bildeten eine Urform des House, aus der viele, teilweise sehr spezielle Richtungen hervorgingen.
Progressive House ist am ehesten mit Acid vergleichbar, es klingt sehr elektronisch; Deep House besitzt eine gehörige Portion Soul und enthält meistens schöne Vocalparts stimmgewaltiger Sängerinnen; Commercial House ist dem Deep House ähnlich, aber auf Hitparadentauglichkeit getrimmt. Dann gibt es noch unzählige Spezialformen mit eher kleinem Publikum, z.B. sehr ruhiges Ambient House, sowie diverse diffuse Regionalstile (Italo House).

House spielt sich fast nur auf 12'' Vinyl ab, es gibt unzählige Künstler, die nur einzelne Tracks veröffentlichen und mehrmals im Monat den Namen wechseln. Ein Großteil guter House-Musik wird nur in kleinen Clubs gespielt, und wer 5000 Platten verkauft, hat in er Szene sowas wie einen Superhit. Zwar sind inzwischen aus kommerziellem Interesse viele Major-Plattenfirmen auf den Zug aufgesprungen, die laufen dann aber auch nur im Radio oder auf MTV/Viva. Es gibt nur wenige "reine" Houselabels, die es zu einiger Größe gebracht haben (z.B. Strictly Rhythm, Ladomat). Da man House schwer beschreiben kann, hier ein paar Hörbeispiele:

  • Underground House Sound Example:
    Victor Imbres feat. Dihann Moore - Fire RealAudio, 170k

  • Disco House Sound Example:
    Re-Vib-Al - The Feeling RealAudio, 167k

  • Vocal House Sound Example:
    Romanthony presents Nyree - Good Tymz RealAudio, 170k

  • Progressive House Sound Example:
    JX - Close To Your Heart RealAudio, 181k

  • Deep House Sound Example:
    Azymuth - Jazz Carnival Pt. 1 RealAudio, 181k
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 Hüllkurve/ENV
Auch Envelope/ENV. Neben dem LFO das wichtigste im Synthesizer um klangliche Veränderungen (Modulationen) zu automatisieren. Die Hüllkurve ist ein Teil der Verstärkerschaltung und sitzt dem zu Folge hinter (analoger) Klangerzeugung und Filtern. Sie steuert den Pegelverlauf eines ankommenden Klanges; wie er anschlägt, sich entwickelt und schließlich ausklingt. Man unterscheidet zwischen einfachen ADSR- und etwas aufwendigeren Time-/Level-Hüllkurven. ADSR steht als Abkürzung für "Attack", "Decay", "Release" und "Sustain". Vereinfacht gesagt bezeichnet Attack den Anschlag des Klanges, Decay und Sustain bestimmen den Klangverlauf und Release das Verhalten des Klanges nach Loslassen der Taste.

Die komplizierteren Time-/Level-Hüllkurven lassen durch ihre völlig freie Gestaltbarkeit (Zeitverläufe und Pegel sind frei einstellbar) noch tiefergehende Einstellungen zu. Mit ihnen kann man Modulationen basteln, die mit einer simplen ADSR-Hüllkurve nicht zu erreichen sind; jedoch sind Time-/Level-Hüllkurven wegen ihres Preises und der etwas hakeligen Bedienung noch nicht sehr verbreitet. Ihr braucht aber nicht traurig zu sein, wenn in Eurem Synth nur die ADSR-Variante steckt - Probieren bringt auch hier interessante Ergebnisse und schließlich dürfte es für den Anfang reichen, einen Klangverlauf mit vier Parametern einzustellen.

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 Jungle
Stil der elektronischen Musik der späten 80er bis heute; aus Reaggae, Dub und Techno in Nottinghill, einer hauptsächlich von Westindern bewohnten Vorstadt von London, entstanden. Kennzeichnend für diesen harten Stil, dessen Verwandtschaft mit Reaggae und Dub sofort ins Ohr geht sind megatiefe, subsonische Bässe, schnelle, synkopierte Loops aus hochgepitchten Breakbeats, ein Gewitter von düsteren Sounds und der unendliche, treibende Wortschwall eines Ragga-MCs. Zeitweise wurde Jungle auch das Etikett Drum & Bass aufgeklebt. Beide Stile sind gleichzeitig und aus denselben Grundformen entstanden, jedoch ist Jungle die härtere und treibende Partyvariante. Zu Jungle kann man tanzen, zu Drum & Bass kann man nachdenken.

Das Urgestein des Jungle sind MCs wie Shy FX, UK Apachi, General Levy und Rebel MC; neuere Vertreter dieses Stils sind Goldie und seine Metalheadz-Crew. Der richtige Jungle wird auf Labels wie Suburban Base, Reinforced, Moving Shadow oder eben Goldie's Metalheadz verlegt, in Deutschland sind es z.B. die Platten von Ruff Cutz, Smokin' Drum und Downbeat; eher breakbeat-lastigen Jungle mit starken Punk-Einflüssen spielen The Prodigy.

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 Kakophonie
Bedeutet das, wonach es klingt: Klingt Kacke, paßt nicht, ist Müll.
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 Leftfield
Mit Big Beat verwandter und zeitgleich entstandener Musikstil der 90er Jahre. Leftfield entstammt dem Trip-Hop-Baum und entstand Mitte der 90er Jahre im Londoner Untergrund. Zusätzlich zu "trippigen" Sounds knallt Leftfield fette Dancefloor-Beats in den Mix (Big Beat benutzt dafür meist stark verfremdete Breakbeatst). Im Großen und Ganzen ist Leftfield die experimentelle Variante des Big Beat; wichtige Vertreter dieses Stils sind z.B. Leftfield oder in gewissem Maße auch Underworld.

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 LFO
Low Frequency Oscillator; Spezialform des Oszillators, korrekterweise auch Modulationsgenerator genannt. Ein LFO arbeitet genauso wie ein Oszillator und läßt sich genauso einstellen. Der einzige, aber gewichtige Unterschied: Den LFO an sich hört man nicht, seine Wirkung aber schon! Wie das korrekte Wort Modulationsgenerator verrät, wird der LFO ausschließlich zur Modulation genutzt. Was und wie der LFO modulieren soll, läßt sich in unendlichen Bereichen einstellen. So kann man z.B. mit einer simplen Sägezahnwelle aus dem LFO das Filter ansteuern und erhält eine interessante, automatisierte Modulation. Auch abgehackte Arpeggios oder kreischende Triller sind möglich. Ausprobieren ist angesagt; ab und zu gelingen einem dann auch Sounds, die man sich niemals hätte vorstellen können.
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 Loops
Eine Loop ist ein kurzes Sample, das so geschnitten wurde, daß es, hintereinander gespielt, ein längeres Stück ergibt. Auf diese Weise entstehen heutzutage viele Beats und sogar ganze Lieder, moderne Sampler bieten sogar Autoloop-Funktionen, die Samples automatisch korrigieren und loopen. Viele Künstler gehen so auch Konflikten mit dem Urheberschutz aus dem Weg - kurze, nicht wiedererkennbare Stückchen darf jeder irgendwoher klauen, um es weiterzuverarbeiten - besonders gut eignet sich hierfür eine Software wie iBeat.
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 MIDI
Musical Instrument Data Interface, standardisierte Schnittstelle für MIDI-gesteuerte Klangerzeuger. Gewissermaßen ist MIDI das Plug-And-Play der elektronischen Musikinstrumente.

Heutzutage kommt kein Synthesizer und keine Soundkarte ohne MIDI-Schnittstelle, und erst die sorgt für all die netten Dinge, die man so anstellen kann: Gerät anschließen, Musik Aufzeichnen, Verändern, Speichern und Wiedergeben, 15 Synthesizer mit einem Keyboard steuern, Modulationen und Reglerbewegungen Aufnehmen und Bearbeiten, Sounds vom Synthesizer in den Computer kopieren und umgekehrt, und, und, und...

Die Möglichkeiten sind inzwischen fast grenzenlos. Und das Beste: Jedes gebräuchliche Betriebssystem für den heimischen Rechner kann MIDI, man braucht für den Anfang eigentlich nur eine Soundkarte, ein Eingabegerät (Keyboard ist zu empfehlen), MIDI-Kabel und je nach Ausstattung der Soundkarte einen zusätzlichen Klangerzeuger. Ansonsten gilt: über MIDI muß man nicht groß nachdenken, es funktioniert (meistens) und es funktioniert überall.

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 MPEG/MP3/MPEG Layer 3
MPEG ist die Abkürzung für Motion Pictures Experts Group, einem Haufen Hyperpros, die Standards für die Audio-/Video-Kompression aushecken. MPEG-3 (auch Layer 3 genannt) ist der derzeit vorherrschende und aktuelle Standard; er bietet die maximale Kompressionsrate bei der besten "wahrgenommenen" Audioqualität (-> s. Psychoakustik). Dateien im MPEG-3-Format erkennt man an der Endung *.MP3.

Wozu braucht man nun aber ein komprimiertes Format, das - zugegebenermaßen - mit Datenreduktion und somit nicht verlustfrei arbeitet? Sehen wir uns dazu mal eine normale WAV-Datei an: In der vielgerühmten CD-Qualität (16bit Stereo, 44.100 Hz) belegt eine Minute Audiomaterial knapp 10 MB, somit passen auf eine CD mit 650/700 MB Speicherplatz bis zu 74/81 min. Verwaltet man seine WAV's auf einem Rechner mit großer Festplatte und CD-Brenner ist der hohe Speicherbedarf kaum ein Problem; will man seine Musik aber auf MiniDisc aufnehmen oder gar im Internet verbreiten, kommt man um eine effiziente Komprimierung nicht drum herum.

Hier setzt MPEG-3 an: Es komprimiert Audiodaten mit einem Verhältnis zwischen 10:1 und 12:1. Im Klartext heißt das, daß eine 12 MB große WAV-Datei nach der Konvertierung ins MP3-Format nur noch ca. 1 MB groß ist. Eine handelsübliche CD-Produktion hätte somit auf ca. 60 MB Platz! Zur Funktionsweise nur soviel: Eine MP3-Datei klingt verdammt gut und ist dem Original in CD-Qualität doch sehr nah. 90% Platzersparnis bedeuten also nicht 90% weniger Audioqualität! Inzwischen gibt es sogar schon CD-Brennprogramme, die MP3s wieder in CD-Qualität zurückverwandeln und direkt als Audio-CD zu brennen. Wer sich für die Tricks interessiert, mit denen MPEG (u.a.) arbeiten, sollte bei Psychoakustik nachschlagen. MPEG-Player und Decoder gibt's z.B. hier, hier oder hier. Da MP3-Dateien jedoch keinerlei Kopierschutz bieten, gibt's diverse Nachfolgeformate....

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 Oszillator
Ein elektronisches Bauteil, das Schwingungen erzeugt und so den Rohsound für einen analogen Synthesizer liefert. Grundsätzlich kann man am Oszillator nur Tonhöhe und Klangfarbe einstellen. Am analogen Synth befinden sich hierzu meist zwei Knöppje mit tollen Namen wie "OSC Shape" und "OSC Tune" o.ä..

Was die Einstellung der Tonhöhe bewirkt, dürfte jedem klar sein, was ist aber unter "Klangfarbe" zu verstehen? Ganz einfach: Die Klangfarbe wird von der Wellenform bestimmt, die der Oszillator ausgibt. Typischerweise stehen die drei Grundwellenformen Sägezahn, Pulswelle (Rechteck), und Sinus (Piep beim Testbild im Fernsehen) zur Verfügung. Durch Tricks wie Modulation oder dem Erzeugen von zufälligen Signalen (Rauschen) lassen sich noch einige andere Wellenformen verwirklichen, aber es dürfte klar werden, das der Oszillator

  • 1) nur ein Signal zur Zeit erzeugen kann und das
  • 2) die Auswahl der Grundwellenformen doch eher mager ist.
Aus diesem Grund besitzen die meisten analogen Synthesizer mindestens zwei Oszillatoren, und da wird die Sache schon interessanter:

Man kann beiden unterschiedliche Klangfarben zuweisen und sie gegeneinander verstimmen; man kann auch das Signal des einen durch das des anderen modulieren und umgekehrt oder so gemeine Sachen wie Synchronisation oder Ringmodulation anstellen. Man braucht nicht unbedingt zu wissen, wie's funktioniert, der Grundsound wird durch derlei Tricks meist breiter, fetter, interessanter und/oder organischer. Richtig böse, weitergehende Angriffe auf den Klang lassen sich dann durch das nachfolgende Filter realisieren. Weiter mit Filter...

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 Psychoakustik
Ein Schelm, der bei diesem Wort an Supermarkt- oder Fahrstuhlmusik denkt. Aber Psychoakustik ist nicht nur zur Steigerung der Konsumfreude im Einzelhandel zu gebrauchen - nein, es gibt auch höchst musikalische Anwendungen dieser Wissenschaft! So gehen schöne Spielereien wie ein Surround-Klang mit nur zwei Lautsprechern oder die u.a. bei Aufnahmen auf MiniDisc verwendete ATRAC- oder die MPEG-Codierung der DVDs, die das Datenvolumen der Musik kaum hörbar um ca. 90% zu reduzieren, auf das Konto der Psychoakustik. Auch die segensreiche Erfindung des Kompressors, der alles lauter macht, ohne es wirklich lauter zu machen haben wir dieser Wissenschaft zu verdanken.

Wie gelingen aber nun solche Tricks? Zuerst muß man unterscheiden zwischen dem, was ein normaler Mensch wirklich hört und dem, was er "glaubt" zu hören. Das was er "glaubt" zu hören, also das, was letztendlich bewußt wahrgenommen wird, wird als "subjektiver Gehöreindruck" bezeichnet. Darüber hinaus hören keine zwei Menschen auf der Welt dasselbe:

  • Viele Menschen die in lauter Umgebung leben (Städte, Flughäfen, Autobahnen etc.), leiden unter immer schwächer werdendem Gehör; insbesondere im oberen Frequenzbereich ab ca. 14 kHz. Musiker leiden übrigens seltener an dieser Art von Gehörschaden.
  • Normalmenschen wie Musiker können im besten Fall 24 Schritte zwischen zwei Halbtönen ausmachen.
  • Die meisten Normalbürger können kaum zwei verschiedene Instrumente in einem Mix getrennt heraushören, speziell wenn diese im selben Frequenzbereich liegen und ungefähr gleich laut sind. Ein Beispiel wäre z.B. ein Techno-Song mit Kickdrum und Bass auf derselben Zählzeit. Ein einheitlicher Lautstärkepegel wiederum steigert das Lautheitsempfinden.
Diese drei Tatsachen werden als die wichtigsten Grundlagen der Psychoakustik angesehen, und sie spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, wie man ein Signal für den Hörer verbessern kann oder welche Teile des Signals man ohne Schaden weglassen kann um Speicherplatz zu sparen. Beispiele gibt es genug: Ein Kompressor macht z.B. nichts anderes als leise Teile des Signals zu verstärken und laute Teile im Pegel abzusenken. Durch diese Art von Angleichung entsteht der Eindruck, als wäre alles viel lauter. Obwohl das in Wirklichkeit gar nicht der Fall ist, ist ein moderat eingesetzter Kompressor ein todsicheres Mittel zur Erzeugung eines "Boah Ey"-Effekts beim Zuhörer.

Besonders die o.g. ersten beiden Grundlagen der Psychoakustik kommen bei der MPEG-Codierung zum Einsatz: Genauso, wie das menschliche Gehirn einen Klang analysiert und irrelevante Informationen herausfiltert, tut MPEG Audio das auch, nur eben schon bei der Aufnahme. Allein das kappen der Frequenzen von 14-22 kHz - Ihr wißt schon, für Flughafenanwohner - bringt schon 30% Platzersparnis. Weiterhin werden gleichzeitig vorkommende Signalanteile in breitere Frequenzbänder aufgeteilt. Das dominante Signal wird dann an den Außenrändern seines Frequenzbereichs beschnitten und andere Signalanteile im gleichen Bereich gedämpft oder gar gelöscht. All diese Tricks verkleinern den Speicherbedarf des Signals um ca. 90%. So verschwinden zwar viele Feinheiten, die wesentlichen Signale, die für den Hörgenuß zuständig sind, bleiben aber erhalten. Ihr seht also, Psychoakustik ist ein weites und interessantes Feld mit vielen Möglichkeiten.

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 Resonanz
s. Filter.
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 Sequenzer
Gerät zur stückweisen (sequentiellen) Aufzeichnung von rhythmischen und/oder musikalischen Informationen. Es gibt grob gesagt Hardware- und Software-Sequenzer. Die Besprechung weiterer, spezieller Unterschiede, z.B. zwischen Step- und Pattern-Sequenzer, würde den Rahmen dieser Seite sprengen. Also nur das Grundsätzliche:

Ein Hardware-Sequenzer ist nichts anderes als eine kleine, programmierbare Kiste, die über MIDI- (neu) oder CV- (alt) Ausgänge einem Synthesizer sagt, was er spielen soll. Solche Geräte waren unersetzlich, als es noch kein MIDI gab. Heutzutage sind diese Kisten eher selten zu finden, in einigen Spezialfällen haben sie für den Nutzer jedoch einen höheren Gebrauchswert (ureinfaches Prinzip, Transportabilität, etc.). Im Prinz genauso funktionieren Software-Sequenzer, deren bekannteste Vertreter Cubase von der Firma Steinberg und Logic von der Firma emagic sind.

Sie bieten außer dem Sequenzing eine Menge nützlicher und außergewöhnlicher Möglichkeiten über die ihre Hardware-Brüder (noch) nicht verfügten. So lassen sich neben den Noten auch alle Einstellungen, wie z.B. Programmwechsel, Modulationen oder Tempoänderungen sehr einfach aufnehmen, editieren, abspeichern und später genau reproduzieren. Das ermöglicht dem Produzenten das zügige und einfache Erstellen von kompletten Tracks und komplexen Arrangements. Der Nachteil: Man braucht zum software-sequenzen immer einen Computer - auf der Bühne ein eher gefährdetes und hinderliches Teil.

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 Spannungssteuerung (Voltage Control, VC)
Einfaches lineares (stufenloses) Verfahren zur übergabe von Werten an ein elektrisches Gerät. Als einfachstes Beispiel fällt mir hier die Modelleisenbahn ein: Dreht man den Trafo auf, fährt der Zug schneller. Genauso funktioniert auch die Spannungssteuerung von analogen Synthesizern, welche ich stellvertretend für alle Anwendungsbereiche kurz am Beispiel des Filters erklären möchte:

Typischerweise liegt hier ein Regelbereich von 0-10 Volt zugrunde. Dreht man nun den Cutoff-Regler, verändert man so die Steuerspannung und das Filter geht auf und zu. Die Linearität dieses Steuerverfahrens ermöglicht absolut stufenlose und weiche Modulationen, wie sie digitale Steuerungen aufgrund ihrer "Rasterung" (hier Quantisierung gennant) nicht liefern können. Gravierender Nachteil der Spannungssteuerung ist jedoch ihre Ungenauigkeit, Störanfälligkeit und schlechte Reproduzierbarkeit der Einstellungen - und genau da sind digitale, per MIDI kontrollierbare Steuerungen im Vorteil: Ihre Wertänderungen lassen sich ganz einfach im Sequenzer aufnehmen und abspeichern, aber die Linearität geht leider verloren.

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 Subbass
Gaaanz tiefer Bassound. Findet in allerlei Variationen gern Verwendung bei Jungle, Drum & Bass, Dub, Big- und Twisted Beats.
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 Techno
Stil der elektronischen Musik der mittleren 80er bis mittleren 90er Jahre, welcher sich unmittelbar aus Elementen der 70er Discomusik und der klassischen EM (Kraftwerk, CAN, NEU!) der 80er zusammensetzt. Charakteristisch sind gerade Loops aus einfachen 4-to-the-floor-Rhythmen, versetzt mit kurzen Vocalsamples und Gated Chords. Der Härtegrad der zahlreichen originären Techno-Stile reichte von ziemlich entspannt bis Presslufthammer-Feeling, will sagen von >125bpm bis >200 bpm! In der Blütezeit dieser Stilrichtung waren digitale Sounds sehr verbreitet, was diese Musik für ältere Semester oft zu "kühl" und "elektronisch" machte.

Purer Techno ist heute nur noch selten und dann meist wieder im Untergrund anzutreffen, der Stil hat sich weiterentwickelt, aufgespalten und mit anderen Stilrichtungen wie House und (wieder) Funk vermischt. Gross in Mode ist derzeit leider das - wie ich es nennen würde - "Lobotomie-Techno", eine Weiterentwicklung des gerade bei kleinen deutschen Mädchen sehr beliebten "Kindergarten-Technos": Hierbei bedienen sich kreativ absolut tote Produzenten mit Dollarzeichen in den Augen völlig dämlicher Alle-meine-Entchen-Melodien und sich dazu völlig kakophonisch verhaltender Akkordläufe, um einen Track nach dem anderen auf den Markt zu werfen, die sich von Arrangement, Sound, Melodie und Beat wirklich nur noch marginal unterscheiden.

Das hat mit Techno an sich kaum mehr was zu tun, die Kids stehen aber anscheinend drauf und die Entwicklung in diese Richtung verläuft leider besorgniserregend schnell.

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 Trance
Stil der elektronischen Musik der späten 80er bis mittleren 90er Jahre, oft auch als ruhigere Variante des Techno bezeichnet, mit dem dieser Stil zeitgleich entstand. Oft setzt Trance ähnliche, aber meist langsamere Beats ein, das Geheimnis liegt in komplizierteren Arrangements und Melodien. Außerdem verwendet dieser Stil zusätzlich zur klassischen Elektronik Elemente des Psychedelic Rock (Led Zeppelin etc.) aus den 70ern. Trancestücke geraten so meist viel spärischer und entspannender als Techno-Tracks, ihre Klangbreite ist oft höher. Theoretisch könnte man auch gut zu Trance tanzen, normalerweise wird dieser Stil aber eher dazu eingesetzt, die Tänzer im Club nach ein paar schnellen Techno-Tracks oder am frühen Morgen zu beruhigen. Natürlich gibt es Trance - genau wie Techno - heute immer noch, es führt aber inzwischen eher ein Nischendasein. Nahe Verwandte des Trance sind Ambient und Goa.
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 Twisted Beats/Trip Hop
Stil der elektronischen Musik der späten 90er Jahre. Für diesen Stil gibt es viele Namen, der bekannteste ist "Trip-Hop", der das Geschehen auf dem Plattenteller jedoch nur unvollständig wiedergibt. Unzufrieden mit der harten Dancemusik entwickeln Künstler wie DJ Shadow, Massive Attack, Tricky, DJ Krush oder Kruder & Dorfmeister diesen ruhigen, entspannenden Mix aus stark verlangsamten Hip-Hop-Beats, Rap, Gesang und Elementen aus Soul, Jazz, Dub und neuerdings auch Rock. Eigentlich der totale Gegensatz zu Techno, wird Trip-Hop größtenteils mit den gleichen Mitteln produziert. Trip-Hop ist immer offen für neue Einflüsse, was man u.a. an den daraus neu entstandenen Genres Big Beat und Leftfield sehen - pardon - hören kann.



Disclaimer
Jetzt noch ein Wort an alle designierten Musikprofessoren und Hyperpros: Diese Auflistung erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit, sie ist aber auch an diejenigen gerichtet, die sich im weiten Feld der elektronischen Musik noch nicht so ganz zurechtfinden, also für den Einsteiger. Also, liebe Pros, solltet Ihr einen groben sachlichen oder logischen Fehler entdecken, macht mich bitte darauf aufmerksam. © Ian Hemp 1999-2001
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